Donnerstag, Juli 4, 2024
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Endlich! Trump bekommt seinen Nobel-Preis!

Regenwürmer, Narzissten, Klingelstreiche und Kot – die ehrenwerte Harvard-Universität in Cambridge würdigt seit 1991 die skurrilsten Forschungen mit dem Ig-Nobelpreis. Auch am 17. September 2020 wurden wieder schräge Studien und absurde Erkenntnisse ausgezeichnet. Unter anderem auch an Donald Trump für eine ganz große Leistung!

Wer sich schon im Intro gefragt hat, warum der Preis so einen sperrigen Namen hat, dem sei anfangs erklärt, dass sich der Begriff aus einem Wortspiel speist. Ig-Nobel wird durch seine Vorsilbe “Ig” zu einem englischen Wort, das im Deutschen so viel heißt wie unwürdig oder unehrenhaft. Und da wären wir schon beim Thema. Unter dem Motto “Forschung, die Menschen zum LACHEN und dann zum DENKEN bringt”, wurde der Anti-Nobelpreis für schräge Wissenschaften in zehn Kategorien an echte Forscher und solche die es gerne wären verliehen. Eines sei vorweggenommen, Trump hat seinen Preis nicht für den Vorschlag erhalten, man könne sich Desinfektionsmittel gegen Corona spritzen. Seinen Preis teilt er sich mit anderen Politikern. Aber dazu später mehr.

Um zu zeigen, von welchem Knallkopf-Kaliber diese Auszeichnungen sind, hier ein paar Beispiele aus der Vergangenheit:

In der Kategorie Biologie haben 2004 die Forscher verschiedener Universitäten für den Beweis, dass Heringe offenbar mittels Fürzen miteinander kommunizieren, einen Preis erhalten. Oder 2006 konnte Francis M. Fesmire von der University of Tennessee einen unbehandelbaren Schluckauf durch rektale Fingermassage beseitigen. Glückwunsch!

2020 ging es in ähnlich bekloppter Manier weiter.

Leider konnte die sonst so schillernde Preisverleihung nicht vor Publikum, sondern nur online überragen werden. An der Hirnrissigkeit der Gewinner hat sich zumindest nichts geändert. Der Vollständigkeit halber hier der Link zur online Preisverleihung:

Akustik:
Wissenschaftler aus Österreich, Schweden, Japan, den USA und der Schweiz konnten einen chinesischen Alligator dazu bringen, in einer mit Helium gefüllten luftdichten Kammer zu grölen. Ihre Zusammenfassung: “Alligatoren klingen komisch, wenn sie einen Party-Ballon einatmen.” Online überreicht wurde ihnen der Preis vom Physik-Nobelpreisträger Andre Geim.

Psychologie:
Wissenschaftler aus Kanada und den USA haben eine Methode entwickelt, Narzissten anhand ihrer Augenbrauen zu identifizieren.

Frieden:
Der Friedens Ig-Nobel Preis ging an die Regierungen von Indien und Pakistan für die gegenseitigen Klingelstreiche ihrer Diplomaten mitten in der Nacht.

Physik:
Forscher aus Australien, der Ukraine, Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und Südafrika erhielten den Preis, weil sie experimentell herausgefunden hatten, was mit der Form eines lebenden Regenwurms passiert, wenn man seinen Körper mit hoher Frequenz vibrieren lässt.

Wirtschaft:
In der Kategorie Wirtschaft bekamen Wissenschaftler aus Schottland, Polen, Frankreich, Brasilien, Chile, Kolumbien, Australien, Italien und Norwegen die Auszeichnung für den Versuch, die Beziehung zwischen der Einkommens-Ungerechtigkeit eines Landes und der durchschnittlichen Häufigkeit von Küssen auf den Mund zu quantifizieren. Ihre Zusammenfassung: “Menschen aus weniger gerechten Ländern haben berichtet, dass sie ihre Partner öfter küssen”.

Management:
Fünf professionelle Auftragsmörder in China bekamen eine Auszeichnung für Mord-Management: Der Erste bekam die Bezahlung für den geplanten Mord, gab den Auftrag an den Zweiten weiter, dieser an den Dritten usw. bis zum Fünften. Jeder nachfolgende Auftragsmörder bekam dabei einen immer geringeren Prozentsatz der Bezahlung und niemand beging wirklich einen Mord.

Insektenkunde:
Ein Forscher aus den USA bekam den Preis für seine Sammlung an Beweisen, dass Entomologen, also Wissenschaftler, die Insekten erforschen, Angst vor Spinnen haben (die keine Insekten sind). 

Medizin:
Forscher aus den Niederlanden und Belgien erhielten den Preis für die Diagnose eines völlig neuen medizinischen Befunds: “Misophonia” – das Leiden, wenn man die Kaugeräusche anderer Menschen hört.

Medizinische Bildung:
In dieser Kategorie wurden die Staatschefs von Brasilien, Großbritannien, Indien, Mexiko, Belarus, den USA, der Türkei, Russland und Turkmenistan dafür ausgezeichnet, “dass sie die Coronavirus-Pandemie dafür genutzt haben, der Welt beizubringen, dass Politiker einen direkteren Einfluss auf Leben und Tod haben können als Wissenschaftler und Ärzte”. 

Materialwissenschaften:
Wissenschaftler aus den USA und Großbritannien konnten nachweisen, dass aus menschlichem Kot gemachte Messer nicht gut funktionieren. 

Wir dürfen gespannt sein, was die hochkarätige Jury im nächsten Jahr honorieren wird. Soviel ist sicher, im Bereich Comedy gab es noch keine unwürdigen Studien, die einen Preis verdient hätten. Wie wäre es mit der Erkenntnis, dass Humor den Weltfrieden sichern kann? Oder, dass Lachen hungrige Bären abschreckt? Was auf jeden Fall medizinisch belegt ist: Lachen ist gesund. Dieses alte Hausrezept kannte schon meine Oma. 

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