Maxi Gstettbauer ist ein verdammt smarter Comedian, der zurzeit mit seinem neuen Solo Programm „Lieber Maxi als normal!“ in ganz Deutschland hart am performen ist. Maxi gehört zu den wenigen deutschen Comedians, die ein Netflix Special featuren. Nicht umsonst. Seine Auftritte sind für einen Deutschsprachigen sehr amerikanisch geprägt. Und das liked der Comedyblogger. Wir haben ihn mal gefragt, was sonst so in seinem Kopf vorgeht. Hier ein paar schlagfertige Antworten.
Hallo Maxi, vielen Dank, dass du dir für’s Interview mit dem Comedyblogger kurz Zeit nehmen konntest. Schließlich befindest du dich zur Zeit in der heißen Vorbereitungsphase für den Livegang mit deinem neuen Solo-Programm “Lieber Maxi, als normal”. Daher auch gleich meine erste Frage: Nur keine Bescheidenheit, wo siehst du dich in 30 Jahren?
In 30 Jahren ist die Gentechnik so weit, dass ich wieder 29 bin.
Welche drei Dinge nimmst du mit auf eine einsame Insel? Eines vorweg, auf dieser Insel gibt es keine Steckdosen.
Die komplette Reihe „Der dunkle Turm“ von Stephen King. Dann hätte ich endlich mal Zeit die zu lesen. Viele einzelne Stöcke, mit denen ich das Wort „HILFE“ groß in den Strand schreiben kann. Und ein Bild von meinen vier Katzen.
Mit welchem Promi würdest du gerne mal ein Bierchen trinken gehen? Und warum?
Barack Obama. Weil ich gerne wissen will, wie man bei selbst angeordneten Drohnenangriffen trotzdem so cool aussehen kann.
Kommen wir zu deiner Performance als Comedian. Du sitzt auf einer emotionalen Schaukel, mit der du große Schwünge zwischen Euphorie und Wut machst. Sehr mitreißend dieser Maxi. War das schon immer deine Art, Comedy zu machen?
Das hat sich entwickelt. Ich versuche immer bei mir zu bleiben und mich von meiner Euphorie über das Thema oder die Beobachtung treiben zu lassen. Manchmal spiele ich eine Nummer etwas energischer, am nächsten Tag dann wieder ein bisschen ruhiger und präziser. Es ist immer unterschiedlich und das macht es spannend für mich und auch das Publikum.
Man kann über dich lesen, dass du einen Faible für US-Comedians wie Loius CK oder Seinfeld hast. Was unterscheidet sie deiner Meinung nach von den deutschen Kollegen?
Es macht schon einen Unterschied ob du in New York oder Köln aufwächst. Die Amerikaner pflegen in der Unterhaltung eine ganz andere Leichtigkeit. Die fehlt mir generell bei deutschen Kollegen. Auch bei mir. Ich ging ganz lange auf die Bühne und wollte „rocken“. Auf der Bühne ist das völlig kontraproduktiv. Das Publikum geht lieber mit dir auf Reise, wenn eine gewisse Lockerheit da ist. Wenn ich es zusammenfassen müsste: Deutsche Comedians gehen auf die Bühne um zu arbeiten, Amerikaner um sich auszudrücken.
Wenn ich jetzt deinen besten Freund fragen würde, wie der Maxi so privat ist, was würde er mir sagen?
Keine Ahnung. Ich denke, der Maxi auf der Bühne wird ihm nicht so fremd sein.
Wo verlaufen für dich die humoristischen Grenzen der Political Correctness?
Ich halte es da demokratisch. Das entscheidet jeder Künstler für sich. Solange das Grundgesetz eingehalten wird, ist mir erstmal alles egal. Ich weiß auch nicht, ob man über alles Witze machen muss. Wenn ich zu einem Thema nichts zu sagen habe, sag ich auch nichts. Ich möchte über Dinge sprechen die mich wirklich interessieren und nicht Themen behandeln, weil sie gerade stattfinden.
Du bist bereits mit 18 Jahren von Niederbayern nach Köln gezogen. Waren deine Eltern cool damit?
„Cool damit“ vielleicht nicht, aber sie haben sich auch nie in den Weg gestellt. Dafür bin ich ihnen auf ewig dankbar.
Und warum ausgerechnet Köln?! War es damals schon dein Drang, als Comedian groß rauszukommen?
Drang ist das falsche Wort. Köln war zu dem Zeitpunkt einfach die beste Stadt für Comedy. Mittlerweile halte ich Berlin und Hamburg für die künstlerische Entwicklung eines Comedians für interessanter. Da hat sich eine gute Open Mic Szene entwickelt in der man sich ausprobieren kann.
Gibt es spezielle Themenfelder, die dir den Input für deine Stories geben? Woher nimmst du deine Inspiration?
Das ändert sich mit der Erfahrung. Am Anfang hast du noch nicht so ein Gefühl dafür, was Themen für dich interessant macht. Also „konstruierst“ du viel. Du vertraust deinem Spiel auf der Bühne noch nicht so sehr. Deshalb wirken frische Comedians immer sehr „gefangen“ in ihren Nummern. Wenn mir etwas auffällt, frage ich mich nicht „Was könnte lustig sein?“ sondern „Was stört mich daran? Und warum? Weshalb ist mir das aufgefallen?“ Es ist wichtig, bei sich zu bleiben.
Wieviel Geld müsste ich dir geben, damit du einen Tag lang mit Selfie Stick durch Köln zu latscht?
Geld. Immer nur Geld. Sei doch nicht darauf so fixiert. Ist ja furchtbar. Darum gehts doch nicht im Leben. Ich würde das auch für kein Geld nicht machen.
Was würdest du Arnold Schwarzenegger gerne fragen?
Are you back?
Hast du vielleicht noch eine Frage an mich?
Findest du nicht auch, dass Pinguine unterschätzt sind?
Gut, dass du mich das fragst. Denke auch häufiger darüber nach. Und ganz ehrlich, ich finde Pinguine bekommen schon mehr Aufmerksamkeit, als ihnen überhaupt zusteht. Weder für unser heimisches Ökosystem noch für den Weltfrieden sind sie von großer Bedeutung. Ganz im Gegensatz zu Bienen. Außer dem Frack, ein paar lustigen Fernsehserien und dem watschelnden Gang haben uns die Pinguine wenig gebracht. Ich würde mich gerne noch länger mit darüber unterhalten aber ich sage an dieser Stelle nochmal vielen Dank für das Interview und wünsche dir viel Erfolg auf deiner Tour!